Alles Roger in Kambodscha!
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Nachdem wir mit dem Mekong-Delta nun auch noch den suedlichsten Teil Vietnams kennengelernt hatten, war es leider Zeit fuer uns, das Land und seine freundlichen Einwohner nach gut 6 Wochen zu verlassen. Da wir vor der Abreise aus Deutschland eigentlich hoechstens einen Monat fuer Vietnam eingeplant hatten, kann man ganz gut erkennen, wie gut es uns hier gefallen hat und wie oft wir uns die Zeit genommen haben, wegen Hochzeitsfeierlichkeiten, neuen Freundschaften und legendaeren Bootstouren einfach ein bischen laenger zu bleiben und das Leben hier zu geniessen. Wir haben auf jeden Fall fest vor, Kontakt zu halten und wieder zu kommen!
Das Boot von Chau Doc brachte uns auf dem Mekong, der im weiteren Verlauf flussaufwaerts quer durch Kambodscha und Laos fuehrt, an die kambodschanische Grenze. Wir erledigten die Formalitaeten (nix zu verzollen, Stempel in den Pass, Zettel gut aufbewahren, fertig) am “Grenzuebergang” - ein paar kleinen Holzhuetten mit handgemalten Schildern davor, wahlweise “WC”, “Passports” oder “Customs”. Sofort faellt die Schrift ins Auge, die total anders ist als unsere; man kann keinen einzigen Buchstaben erkennen. Krass ist, dass die Leute natuerlich auch handschriftlich (z.B. beim Aufnehmen der Bestellung fuers Essen) so schreiben, denn die Buchstaben haben tausend Schnoerkel und sehen topkompliziert aus. Es geht weiter mit dem Boot, dessen nicht wirklich leiser Motor Maik wohl noch lange in Erinnerung bleiben wird - er sass 6 Stunden lang direkt daneben -, welches uns bis in die Naehe von Phnom Penh bringen wird. Phnom Penh ist die Hauptstadt Kambodschas und wir sind sehr gespannt, was uns dort erwartet. Den irgendwie etwas lustig klingenden Namen hatte ich frueher schonmal gehoert, haette mir aber bis vor kurzem nie traeumen lassen, dass es mich mal dahin verschlaegt… Naja, man soll niemals nie sagen!
Phnom Penh empfaengt uns unter einer Wolke aus Staub und Motorabgasen. Von wegen Feinstaubdiskussion… hier kann man froh sein, wenn man in einer Verkehrsluecke mal wieder ein bischen Sauerstoff abbekommt! Auf den ersten Blick ist nicht nur der Verkehr genau so chaotisch wie etwa in HCMC, sondern auch das Stadtbild ist mal wieder sehr vom Leben und Arbeiten auf oder an der Strasse gepraegt. Uns fallen ausserdem Werbeplakate von erstaunlich vielen westlichen Marken ins Auge, die wir ins ganz Vietnam nicht gesehen haben. Und dabei haben uns doch alle erzaehlt, dass Kambodscha noch viel aermer sein soll als Vietnam. Dazu passt auch gar nicht das Sorya Shopping Center, welches durch A/C auf winterliche Temperaturen abgekuehlt ist und in dem es Playstation-Spiele, Klamotten, DVDs, Hamburger, Parfums, und und und zu kaufen gibt; fast genau wie in einem Riesenkaufhaus bei uns… sehr seltsam!
Dies ist jedoch - neben vielen Handy- oder Computerlaeden - die absolute Ausnahme und sobald man laenger und ausgiebig durch die Strassen der Stadt schlendert oder von einem kleinen Restaurant an der Strassenecke aus das Treiben beobachtet, wird einem der Kontrast erst so richtig deutlich: Strassen-Kinder im Alter von vielleicht 8 Jahren in dreckigen und kaputten Klamotten sammeln in einem grossen Plastiksack leere Getraenkedosen und Plastikflaschen ein, um sie gegen Pfand einzutauschen (fuer drei Flaschen gibt es ca. 0,02 EUR); Bettler (auch Kinder) und Krueppel sprechen einen ueberall an und hoffen auf ein kleines Almosen. Man sieht sehr viele Menschen, denen Gliedmassen fehlen - auch Kinder. Grund sind meist die immer noch in vielen Bereichen des Landes massenhaft vorhandenen Landminen aus der Buergerkriegszeit. Vom teilweisen wirtschaftlichen Aufschwung profitieren hier wohl nur sehr wenige, wie wir auch spaeter auf dem Land noch sehr viel deutlicher sehen werden, denn Phnom Penh hat wohl nicht viel mit dem Leben eines “typischen” Kambodschaners auf dem Lande zu tun.
Mehr als die Haelfte der Bevoelkerung Kambodschas ist unter 15 Jahren alt! Das ist schon ein echter Hammer, wenn man das mal mit unserer deutschen Alterspyramide vergleicht. Vieles haengt hier natuerlich mit der unglaublich erschreckenden Vergangenheit Kambodschas speziell in den letzten 30 Jahren zusammen. In der Zeit von 1975 bis 1979 kaempften sich Pol Pot und seine Anhaenger - die roten Khmer (Khmer Rouge) - an die Macht und wollten das bis dahin wirtschaftlich und sozial stabile und erfolgreiche Land komplett umkrempeln. Sie riefen das “Jahr Null” aus, schufen eine neue Staatsideologie und wollten Kambodscha in eine Art riesiger Bauerngesellschaft umformen. Dazu liessen sie zum Beispiel die Hauptstadt komplett raeumen und siedelten alle Bewohner ins Umland um.
Alle Intellektuellen, die nach Meinung der roten Khmer die Revolution gefaehrden koennten, wurden in Arbeitslager auf dem Land gesteckt, wo viele an Krankheit, Erschoepfung oder durch Folter starben. Unzaehlige wurden jedoch auch in Gefaengnisse gesteckt und kurze Zeit spaeter exekutiert. Die Auswahl war voellig willkuerlich: auch wer eine Fremdsprache sprechen konnte oder eine Brille trug, konnte als intellektueller Revolutionsgegner angesehen werden, den es ruhigzustellen galt. Die Khmer Rouge brachten in nur vier Jahren Hunderttausende ihrer Landsleute auf brutalste Art und Weise um und fuegten dem ganzen Land einen Schaden zu, der noch lange nicht wieder geheilt ist. Heute zeugen vor allem die Massengraeber auf den ehemaligen “Killing Fields” von den Tausenden Toten, die scheinbar sinnlos sterben mussten. Soviel zur bewegenden und fuer mich fast unglaublich scheinenden Vorgeschichte dieses schoenen Landes.
Phnom Penh war fuer uns der Ausgangspunkt fuer zahlreiche Touren quer durchs Land. Wir quartierten uns im “OKAY Guesthouse” ein, wo entspannterweise jeden Abend DVDs gezeigt wurden (unsere neuen Favourites: Starsky & Hutch mit Ben Stiller, Eurotrip und Big Fish [grossartig!]). Unser erster Ausflug fuehrte uns in die Stadt mit dem schoenen Namen Sihanoukville. Sie liegt im Sueden Kambodschas direkt am Meer. Wir mieteten uns im Bungalow ein und genossen fuer 4 Tage das legere Strandleben: morgens am Strand joggen, Pool spielen mit den einheimischen Kids, in der Haengematte rumhaengen, nachts bei chilliger Musik in der Strandbar rumhaengen und spontan noch ‘ne Runde schwimmen gehen… Sollte mal einer von uns im Lotto gewinnen, werden wir einen Flieger mieten, euch alle reinpacken und nach Sihanoukville zum Beach-Urlaub fliegen. Etwas entspannteres gibt es kaum… Leider bekam Maik am letzten Tag arge Gesundheitsprobleme, liess sich fuer 2 USD auf Malaria durchchecken (negativ, puuh…) und am naechsten Tag nach der Rueckkehr nach Phnom Penh dort einen Tag lang von den Aerzten wieder aufpaeppeln. Ausserdem schlossen wir die erste echte innereuropaeische Freundschaft im fernen Asien und zwar - man glaubt es kaum! - mit einer Hollaenderin. Maaike ist 19, will nach ihrer Rueckkehr im Juni Zahnaerztin werden und ist auch zum ersten Mal hier in Asien unterwegs. Zum Glueck ist sie kein Fussballfan.
Zurueck in Phnom Penh besuchte ich mit Maaike die “Killing Fields” ausserhalb der Hauptstadt, waehrend sich die Doktoren ruehrend um Maik kuemmerten. Die Killing Fields wurden vor einigen Jahren teilweise ausgegraben und untersucht, aber der groesste Teil der Massengraeber liegt seit Jahrzehnten brach oder wird zur Landwirtschaft genutzt… Das Mahnmal in der Mitte des Platzes war grausig: hunderte Schaedel getoeteter Maenner und Frauen. Manche Massengraeber dort enthielten sogar nur Leichen von Kleinkindern und Babies. Zehntausend Menschen wurden auf diesen Feldern gefoltert und umgebracht. Oft durch Schlaege mit Bambusstoecken oder aehnliche Methoden, um “wertvolle” Munition zu sparen. Ich habe mich sehr an Khe Sanh in Vietnam erinnert gefuehlt, wo man sich aufgrund der heute sehr friedlichen und landschaftlich sehr schoenen Umgebung beim besten Willen nicht vorstellen kann, was genau hier vor gerade mal 30 Jahren abgegangen ist.
Nach kurzem Aufenthalt ging es fuer 2 Tage nach Kratie, wo wir uns ausnahmsweise mal der Tierwelt zuwenden wollten und einige der letzten Flussdelfine der Erde im Mekong angucken wollten. Kratie selbst ist eine selten haessliche und dreckige kleine Stadt, so dass ich einen Urlaub dort keinem von euch empfehlen wuerde. Die Delfine waren natuerlich auch nicht komplett zu sehen, sondern meist der Kopf und die Rueckenflosse, wenn sie - Eike wird euch das als Biologe naeher erlaeutern koennen - zum Luftholen an die Wasseroberflaeche kamen. Die Fahrt mit dem Motorbike durch die “Dirt Roads” (Strassen aus Staub und roter Erde) der Umgebung hat aber ebenso wie der Delfin-Beobachtungs-Trip auf dem Boot echt Spass gemacht, so dass wir bei der Stadt mal ein Auge zugedrueckt haben. Hier haben wir auch “hautnah” - beim staendigen Reisen mit dem Bus ist man ja doch nicht sooo nah dran - sehen koennen, wie das Leben der Kambodschaner ausserhalb der Staedte aussieht. Es gibt so gut wie keine Haeuser in unserem Sinne (also geschichtete oder gestapelte Steine), sondern eine grosse Bandbreite von Holzbauten, die sich zwischen offenem Bambusunterstand und Holzhaus aus soliden Brettern mit Tuer und Fenstern bewegt. Gerade jetzt zum Ende der Regenzeit ist das Land ausserdem komplett ausgetrocknet (wir haben jeden Tag ca. 32-36 Grad im Schatten), so dass auf den Feldern nix waechst und die Familien vor allem von den Vorraeten leben muessen und auf die in Kuerze beginnende Regenzeit warten. Dann kann es wohl auch mit der Arbeit wieder so richtig losgehen, denn im Moment sieht man den Grossteil der Familien doch eher gemuetlich in der Haengematte haengend, Karten spielend oder durch die Gegend spazierend. Generell ist hier die Anzahl der Leute, die neugierig stundenlang und tatenlos einem Arbeitenden bei seiner Arbeit zusehen, noch wesentlich hoeher als in Deutschland. Es gehoert wohl irgendwie zum Lebensstil dazu, dass einem Arbeiter, der sich in der bruetenden Sonne abquaelt, halt 5 Maenner gemuetlich von einem Schattenplatz aus ueber die Schulter gucken…
Der naechste Bericht - es bleibt spannend, also dranbleiben - erscheint sogar schon morgen oder uebermorgen!
6. May 2005 um 18:39
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tach ihr beiden
hir is auch alles roger. Das Wetter is zwar eine wenig wechselhaft aber doch meistens sonnig. Tja gehe ja gleich zu jungschar und danach zu bald neuformierten chillkröte( Ich denke bei der letzten stunde wird es ein sehr tränenreicher abschied). Aber zum glück nur auf Zeit.
Ist ja echt interessant das mit dieser revulution auch wenn es ja sehr grausam ist.
Tja muss nun essen
Puddel
6. May 2005 um 22:05
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HEDA IHR ALTEN RECKEN!!!
Geht ganz schön crazy zu bei euch!!! Hoffentlich ist auch in Zukunft nichts ernstes im Anflug.
JPT, kannst du überhaupt deiner Gitarrensucht nachkommen?
WOODY, bring mal ne Leiter aus Asien mit da bricht man sich ja alles!!!
Das Wetter hier ist ziemlich wexelhaft, aber diese Stories kennt ihr ja bestimmt schon zur Genüge…..Schöne Gruße auch von der Anna!!!
Nun, dann meldet euch mal und haut die Mücken tot bevor sie euch stechen!!
mfg Baby Salle
7. May 2005 um 03:39
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Servus ihr beiden!
Das ist ja ziemlich hart, was man da zu hören bekommt von der Revolution und den Massengräbern auf denen jetzt wieder gewirtschaftet wird. Und auch die bettelnde Bevölkerung ist schrecklich! Aber woher weißt du das denn alles so genau JPT? Haben die Maaike und du da so ne Führung mitgemacht oder wie? Apropos Maaike: Ist sie das auf dem letzten Bild?
Und dem Maik wünsche ich natürlich gute Besserung! Ist denn un wieder alles in Ordnung?
Ich war eben bei der Chillkröte. Wir haben “Die Unglaublichen” geguckt! Finde ich sehr cool, den Film! Allerdings waren es nur 2 Mitarbeiter, die sich haben blicken lassen! An dieser Stelle an Schlüpfer: Was ist los? Musst du operiert werden???????
Nun ja, dann warte ich auf weitere spannende Berichte und eventuelle Antworten!
Ganz liebe Grüße!!!!!!
Marenka
7. May 2005 um 18:13
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Hallo Ihr 2,
mal wieder ein kurzer Gruß aus Holsen !!
Heute nachmittag fahr ich mit dem Volley auf die Alm.
Dort steht das große “Westfalen-Derby” an, das ja auch eine so tolle Paarung für das DFB-Pokalfinale hätte werden können. Ach ja …(seufz).
Also, Arminia spielt heute gegen Schalke, und Ende Mai in Berlin putzt Schalke dann (hoffentlich) die Bayern und wird Pokalsieger.
Es gibt übrigens mehr Leute als ich dachte, die heute einen Sieg für Arminia für möglich halten. Ich persönlich rechne allerdings nicht mehr mit vielen Punkten bis zum Saisonende.
Schaun mer mal.
Soweit für heute, bis die Nächte, und alles Gute !!
Heidi
30. May 2005 um 23:30
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Hey ihr 2 Weltenbummler! Endlich komm ich auch mal dazu euch was hier rein zu schreiben! ) Ich hoffe euch gehts gut?! Bei mir passiert momentan nich so wirklich viel! Gammel halt die ganze Zeit rum jetzt wo die Schule endlich vorbei ist! Ich wollt euch beiden mal schnell nen Gruß dalassen!Und das hab ich ja jetzt getan!*gg* Noch ne schnelle Frage an Maik weil ich dich ja sonst nicht erreiche: Hättest du Lust irgendwann mal nach den Sommerferien-in der Zeit wo alle anderen Chill-MAs auf Weltreise sind und ich mich mit der Uni vergnüge, in einer Chillkrötenstunde als Special-Guest zu fungieren? Wäre suuuuuuuuuuperlieb!
Soderle ihr beiden…ich wünsch euch noch gaaanz viel Spaß, grüßt Menschen&Tiere von mir und passt gut auf euch auf!
*bussi*
Miri