Dienstag, 13.09.05
Wir sind immer noch im Paradies, genauer gesagt in der Ku Boboyi Lodge in Port Edward. Heute waren wir im traditionellen Pondo- Dorf, haben dort ein einheimischen Essen genossen und die traditionellen Sangomas bestaunt (so Wunderheiler, Psychiater und Lebensberater in einer Person). Aber eigentlich war der Weg dorthin das Ziel. Erst gings am Strand lang, danach paddelten wir auf dem Mzamba- River (Doro und ich in einem Boot… und wir sind nicht umgekippt!) und dann einen fiesen Berg hoch (die Einheimischen hier schleppen berghoch und bergrunter ungefaehr 25 Kilo auf ihren Koepfen und ganze Bierkisten!!!).

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  traditional pondo- food… LECKAAA

Mittwoch, 14.09.05
Heute haben wir uns auf den Weg zu Petra nach Umtat gemacht. Umtata liegt in der Transkei (das war waehrend der Apartheid “Homeland”, dass heisst, alle Farbigen wurden dorthin vertrieben) und ist eine ziemlich grosse Stadt.

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  Besuch bei Petra in Ikhwesi Lokusa

Petra arbeitet dort in einer Behinderteneinrichtung, die aehnliche Ausmasse wie der Wittekindshof oder Bethel hat und von lustigen Nonnen geleitet wird. In der Schule leben zum Beispiel knapp 300 Jungen und Maedchen mit den unterschiedlichsten Behinderungen, im “Bethanys Home For Children” (ein Waisenhaus) wohnen 74 kleine Stoeppkes (obwohl sie nur Platz fuer 50 haetten…). Ansonsten gibt es dort noch “Workshops” in denen die Bewohner verschiedene Arbeiten lernen koennen. Es ist natuerlich nicht mit deutschen Verhaeltnissen zu vergleichen (die Menschen schlafen hier zu 10t in grossen Schlafsaelen), aber fuer afrikanische Verhaeltnisse ist es eine sehr moderne Einrichtung!

Donnerstag, 15.09.05
Die erste Nacht bei Petra war ein Traum! Doro und ich hatten ein Doppelzimmer… endlich mal kein “Dorm” mit 6 bis 8 anderen Menschen!!! Petra hat uns die Einrichtungen gezeigt, wir haben selbstgefertigte Perlenketten gekauft und mit den Kinder in Bethanys gespielt (”Hello! Do you want a baby? Take this!”). Ausserdem haben wir Percy kennengelernt. Percy ist ein echter Lebenskuenstler, der aus San Francisco kommt. Er hatte ganz viele Handpuppen dabei, so dass wir uns ganz spontan ueberlegten, fuer die Kinder so etwas wie ein Kasperletheater aufzufuehren. “Girls, just improv…!”

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  Puppetshow im “Bethany Home For Children”

Den Kindern hats supergut gefallen! Doro spielt uebrigens das Hippo, ich die kleine Maus. Wir haben abends noch lange mit Percy, Petra und Martin (einem Lehrer) zusammengesessen und uns unterhalten. Das war echt ein netter Abend!!! Und es sollte noch besser kommen…

Freitag, 16.09.05
Ich fass es nicht!!! Percy hat uns einen ganzen Sack voller Handpuppen geschenkt!!! Er glaubt, dass wir Menschen sind, die diese Puppen in Namibia im Kindergarten auch anwenden werden!!! Wir besitzen also nun ein Hippo, eine Maus, einen Marienkaefer, 2 Kuckucksuhren und mehrere kleine Handpuppen (traditionell gekleidete Kinder aus allen Teilen der Welt und Zebras)! Er hat sie uns einfach so geschenkt!!! Einfach so!!! Wir hatten eigentlich gar nicht geplant bis heute in Umtata zu bleiben (und ehrlich gesagt, war ich auch etwas angepisst… )… aber es sollte wahrscheinlich so sein! Wir haetten Percy nicht kennengelernt, nie die Puppetshow gemacht… Da hatte wohl wer anders seine Hand im Spiel (…blessed be the name of the LORD!!!)! Geiler Tag!!!
Ach ja, wir haben uns auch mit Petra, Lea, Jacob und Karin (andere Volunteers) zusammen auf den Weg nach Coffee Bay gemacht… zum Backpacker der etwas anderen Art Das war da eher son Entertainment- Schuppen mit Animationsprogramm (so stelle ich mir den Ballermann 6 vor). Hausregel Nummer 1: “If you wanna smoke anything else than tobacco, please go to the camping side or sit next to the bar at the fireside!” Marihuana- Paradise… von ueberall wehte einem der Duft entgegen…
Abends sind wir zu einem traditionellen Xhosa- Dorf gefahren, um mit den Leuten zu Essen. Die Stimmung war sehr kuenstlich, die Maedchen haben fuer uns getanzt und die Erwachsenen sangen dazu. Es war irgendwie son bisschen inszeniert… Als wir dann aber alle das “leckere” Xhosa- Bier getrunken (Konsistenz: Milchshake, Farbe: fluessiger Durchfall) und das “tasteless” Essen genossen hatten (really strange, keine Ahnung was das war…) wurde die Stimmung besser. Wir haben dann auch fuer die Xhosa getanzt und gesungen (wir Deutsche haben “Laurentia” gamcht) und hinterher haben wir alle zusammen gefeiert!

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  Xhosa- Maedchen tanzen fuer uns

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  Xhosa- Bier… nicht LECKAAA

Samstag, 17.09.05
Heute Morgen sind wir noch mal mit Petra zum Beach gegangen und auf einen Huegel gekraxelt. Himmlisch! Und wir haben Delfine gesehen!!! Die schwammen da so in richtigen Schwaermen vorbei!!! Geil!!!
Den Rest des Tages haben wir im Bus gesessen und 645 km abgerissen! Um 24 Uhr waren wir endlich in Port Elizabeth. Und nur ein 4- Bett- Dorm… wo schon 2 Personen lagen. Und da steht man dann da ganz unbedarft, zieht sich nackig aus und den Schlafdress an… bis man ein vollmundiges “Hello” im schoensten Bariton gesagt bekommt!!! Hallo??? Von Geschlechtertrennung haben die hier wohl noch nichts gehoert…

Tja liebes Tagebuch… so einiges ist passiert… Mal schauen, was noch so alles kommt (bis Cape Town sinds auch nur noch 800 km und ein paar Zerquetschte )!

Bis bald, deine Mareike