Aber erst einmal noch der Nachtrag zu Hue:

Der eigentliche Grund, warum wir beide noch einige Tage in Hue drangehaengt haben, sind Lili, Nin und viele andere junge Vietnamesen, deren Namen ich mir aber leider nicht merken konnte. Lili und Nin haben wir in der DMZ-Bar kennengelernt, wo wir uns erst einmal ueber die ziemlich aufgedrehte Lili amuesierten. Anschliessend wurden wir aber eines besseren belehrt, als sie und Nin sich zu uns gesellten. Es wurde ein toller Abend, an dem viel gelacht und auch - wie es sich gehoert - getrunken wurde. Wir verabredeten uns natuerlich fuer den naechsten Tag in einem Restaurant, in dem der gute Nin arbeitet. Es dauerte dann auch schon nicht mehr lange, bis Lili uns auf die Hochzeit ihres Bruders einlud, die in vier Tagen stattfinden sollte. Erst waren wir natuerlich skeptisch, aber nach einiger Zeit und lang anhaltender Ueberredungskunst von Lili sagten wir natuerlich zu, auch wenn wir ueberhaupt nicht wussten, was wir anziehen sollten, wie eine vietnamesische Hochzeit ablaeuft, geschweige denn, was wir schenken sollten. Letzteres wurde am Ende uebrigens ein Griff ins Klo, denn wir schenkten der Braut (natuerlich) Blumen, die man in Vietnam allerdings nur im Trauerfall verschenkt. Naja, Lili hat uns ganz gut aus der Bredouille geholfen. Und die Feier selber war sehr schoen, klasse Essen, viel laute Musik aus den Kehlen der Verwandschaft, Tanz und vor allem viele freundliche, laechelnde Gesichter, die uns schnell zeigten, dass wir hier nicht falsch am Platze waren.

Doch eins sei noch gesagt. Eine Hochzeitsfeier in Vietnam beginnt anscheinend um 11.30 Uhr und ist dann auch nach dem Festmahl sehr schnell vorbei. (Wir waren um 13.30 Uhr schon mit die letzten, die gegangen sind.)

Fuer den Tag nach der Feier buchten wir dann aber auch unsere Tickets fuer die Busfahrt nach Hoi An, um doch noch weiter zu kommen in Vietnam, denn unser Aufenthalt hier ist ja bekanntlich begrenzt durch das Visum, welches wir brauchen.

Also hiess es Abschied nehmen von unseren neuen Freunden. Ein letzter Abend im Restaurant und der DMZ-Bar, an dem wir - wie es sich gehoert - natuerlich noch die Adressen austauschten und uns voneinander verabschiedeten. Auch wenn es nicht ganz leicht fiel. Aber vielleicht haben wir irgendwann einmal ja noch die Chance, wieder nach Hue zu reisen, um dort eine traumhaftschoene Zeit zu verbringen.

Falls JPT und ich es nicht schaffen sollten, kann ich nur empfehlen: fahrt Ihr doch nach Hue/Vietnam - es ist reizvoller, als ihr denkt.

Ausfuehrlicher kann ich es nicht beschreiben und wem es von Euch nicht gereicht hat, der bekommt von mir - wenn wir wieder da sind - die ganze Story emotionsgeladen, voller Inbrunst, mit Wehmut und wahrscheinlich auch mit einer Traene im Auge erzaehlt.

In Hoi An ist es aber auch sehr schoen. Wetter wird stetig besser (heute um die 26 Grad) und wir waren auch schon zweimal am Strand. Ich persoenlich habe heute nachmittag auch mal die Wassertemperatur getestet und na klar fuer gut befunden. Ausserdem waren wir beiden heute auch noch shoppen oder besser gesagt beim Schneider. Den Hoi An ist das Naehkaestchen Vietnams, wo man (und vor allem Frau) sich alles schneidern lassen kann. Ich moechte nun ein kleines Beispiel geben. Wir nehmen mal Jan-Phillip, denn der hat sich heute einen schicken schwarzen Anzug schneidern lassen. Ein Jacket und die dazu passende Hose massgeschneidert fuer lockere 35 US-Dollar. Das nenne ich mal nen Schnaeppchen. Ich werd mich dann wohl morgen auch nochmal vermessen lassen.

Das war es mal von mir. Schreiben macht ja eigentlich doch Spass. Bis die Naechte - Maik, der sich jetzt ne schoene Schuessel Reis kaufen wird.